Jeder Job ist ein KI-Job – und jetzt haben wir die Daten dazu

Eine aktuelle Studie von Microsoft Research hat 200.000 echte Gespräche zwischen Anwendern und dem Bing Copilot analysiert und dabei eine simple, aber weitreichende Erkenntnis zutage gefördert: Generative KI wird längst für Arbeit genutzt – und zwar quer durch alle Branchen. Jeder Job ist ein KI-Job.

Die Studie macht sichtbar, was man in der Weiterbildungsbranche längst spürt: KI ist nicht mehr nur ein Werkzeug für Entwickler oder Analyst*innen. Sie ist auch Schreibassistent, Recherchepartner, Kundenberater, Coach, Designer, Verkäufer – je nachdem, wie man sie einsetzt. 

Die 5 wichtigsten Erkenntnisse der Studie „Working with AI“

  • Top-Nutzungsszenarien mit KI in der Arbeitswelt: Schreiben, Recherchieren, Erklären

    Laut der Studie greifen Nutzer am häufigsten auf KI zurück, um Informationen zu sammeln, Texte zu verfassen oder komplexe Sachverhalte zu erklären. Tools wie Microsoft Copilot werden dabei oft wie Rechercheassistenten oder persönliche Schreibcoaches eingesetzt.

  • Höchste Betroffenheit durch KI: Sales, Office, IT, Kommunikation, Bildung

    Die Analyse von 200.000 Copilot-Gesprächen zeigt, dass insbesondere wissens- und kommunikationsintensive Berufe stark betroffen sind. Ob im Vertrieb, in der Administration oder im Unterricht – überall dort, wo Information vermittelt wird, entfaltet KI ihre Wirkung besonders deutlich.

  • KI performt am besten wenn sie ergänzt, nicht ersetzt

    Die Studie unterscheidet zwischen dem Ziel des Nutzers und der Aktion der KI und stellt fest, dass in 40 % der Fälle beide nicht identisch sind. Das heißt: KI arbeitet am erfolgreichsten, wenn sie Menschen unterstützt, nicht wenn sie versucht, den gesamten Job alleine zu erledigen.

Geringe Korrelation mit Gehalt oder Ausbildung: KI ist Mainstream

Überraschend zeigt die Untersuchung, dass das Potenzial von KI-Einsatz in Berufen nicht nur in hochbezahlten oder akademischen Jobs steckt. Auch klassische Sachbearbeitungs- oder Service-Rollen profitieren. Das ist ein klares Signal dafür, dass KI kein Eliten-Werkzeug ist, sondern längst im Mainstream angekommen.

Starker Realitätscheck für HR, Führungskräfte & Bildungspolitik

Die Daten legen nahe, dass KI quer über Branchen und Tätigkeiten Einzug hält und das viel schneller, als Führungsetagen und Bildungssysteme oft annehmen. Für HR und Politik bedeutet das: Gezielte Weiterbildung und klare Rahmenbedingungen sind jetzt entscheidend, um die Potenziale sinnvoll nutzen zu können.

Was bedeuten die Erkenntnisse der Studie für den Weiterbildungssektor?

  • KI-Skills müssen sehr viel breiter verstanden werden als bisher

    • Der Einsatz von KI geht deutlich über bloßes „Prompt Engineering“ für Entwickler hinaus. 
    • Eine „Alltags-KI“ wird sich für alle Jobrollen – von Vertrieb über HR bis hin zur Pflege – etablieren.
  • KI-Weiterbildungen müssen adaptiv gestaltet werden

    • praxisnah, rollenbasiert und mit echten Anwendungsfällen 
    • angepasst an individuelle Bedürfnisse aus dem Joballtag
  • Awareness + Anwendung = Wirkung 

    • Nicht nur Wissen über KI vermitteln, sondern die Kompetenz, sie sinnvoll einzusetzen. 
    • Die Vorteile von KI-Anwendung offen kommunizieren und dessen Einsatz auf alle Bereiche eines Unternehmens kontinuierlich ausweiten.

Fazit: Der Wandel ist da und er ist frei gestaltbar 

Ob bei klassischen Officetätigkeiten, im Verkauf, in Bildung oder Technik: KI ist keine abstrakte Zukunft mehr,  sondern Werkzeug, Realität, Alltag. Wer sich heute kein KI-Skillset in seinem Bereich zulegt, könnte morgen schon nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Die Studie zeigt: Es werden nicht komplette Jobs ersetzt,  aber die Tätigkeiten innerhalb fast jedes Jobs verändern sich durch KI.

Die Mehrheit der heutigen Berufe wird künftig von KI beeinflusst werden. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, unter den ersten zu sein und sich mit gezielten Weiterbildungen auf den Wandel vorzubereiten.