Die transformative Kraft der KI

Wie revolutioniert generative Intelligenz unsere Arbeitswelt? Laut Michael Swoboda, Geschäftsführer der ETC, müssen wir “KI verstehen lernen, wir sollten sie bedienen können und idealerweise auch vorausschauend handeln.” Aber was wir mit unseren Werkzeugen machen, “liegt immer noch in unserer Hand”.

Von Arbeitnehmer*innen positiv wahrgenommen

Chegg ist eine US-amerikanische Lernplattform, die jährlich mehr als 700 Millionen Euro damit verdient, Schülern und Studenten bei Hausaufgaben, Aufsätzen und Prüfungen zu helfen. Vor kurzem brach die Aktie um 48 % ein, weil die Lernenden zunehmend ChatGPT nutzen. Dies ist nur ein erstes Geschäftsmodell, das durch KI zu bröckeln beginnt. Viele befürchten, dass ChatGPT eines Tages große Institutionen und viele Berufe überflüssig machen wird.

Auf der anderen Seite zeigt eine kürzlich von Salesforce durchgeführte Studie, dass generative künstliche Intelligenz (KI) von den Arbeitnehmer*innen positiv aufgenommen wird. Die Untersuchung liefert Einblicke in die Meinungen von Mitarbeiter*innen, die diese aufstrebende Technologie in ihren Unternehmen nutzen.

Die Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen, dass generative KI:

  • die Arbeit verbessert,
  • die Produktivität steigert
  • und die Kreativität fördert.

Laut der Studie gaben 67 % der Befragten an, dass die Einführung von generativer KI ihre Arbeitsabläufe verbessert hat. Diese Form der KI ermöglicht die automatische Generierung von Inhalten wie Texten, Bildern und Videos. Die Mitarbeiter*innen schätzten besonders die Zeitersparnis, die sich durch die Automatisierung von sich wiederholenden oder zeitaufwändigen Aufgaben ergibt. Dadurch können sie ihre Ressourcen auf anspruchsvollere Tätigkeiten konzentrieren. Nicht weniger als 72 % der Teilnehmer*innen bestätigten, dass die generative KI ihre Produktivität gesteigert hat.

Generative KI ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und eröffnet neue Möglichkeiten, kreative Potenziale freizusetzen. In einer sich ständig weiterentwickelnden Geschäftswelt kann die Einführung generativer KI einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen und die Mitarbeiter*innen dabei unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Die Digitale Kluft wird immer größer

Die von ETC veranstaltete Tech Conference Mitte April 2023 mit über 800 Besucher*innen beschäftigte sich mit den Themen “Was sind die Chancen und Risiken von AI” und “Was gibt es Neues aus dem Microsoft-Umfeld rund um Digitalisierung, Internet of Things oder Modern Workplace?” “Der Wunsch der Unternehmen, Arbeitsprozesse zu automatisieren und zu vereinfachen, ist sehr groß”, sagt Michael Swoboda, Organisator der TC23 und Geschäftsführer von ETC und ergänzt: “Daher war der Fokus der TC23 auf AI und Security ganz natürlich.” Und es gibt noch viel Aufholbedarf für Teile der österreichischen Unternehmen.

Denn die Kluft zwischen den österreichischen Unternehmen in Bezug auf die Digitalisierung wird immer größer, nicht kleiner. Laut einer Studie von EY planen 62 Prozent der österreichischen Unternehmen Investitionen in digitale Technologien wie Cloud Computing, Datenanalyse und KI. Begrenzte finanzielle Ressourcen und Personalmangel sind jedoch die größten Investitionshindernisse. Die Studie zeigt auch, dass die digitale Kluft vor allem zwischen großen und kleinen Unternehmen wächst. Unternehmen aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen, Wissenschaft, Bildung und Kultur setzen digitale Technologien am häufigsten ein, während Immobilien und das Baugewerbe das Schlusslicht bilden. Unternehmen, die nicht in die Digitalisierung investieren wollen, geben als Hauptgründe begrenzte finanzielle Ressourcen und den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften an.

Investitionen in digitale Technologien sind unerlässlich

Als Entscheider*in in der Geschäftsführung bzw. im Personalbereich ist es wichtig, diese Entwicklungen und Trends im Bereich der Digitalisierung zu berücksichtigen. Es muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Investitionen in digitale Technologien unerlässlich sind, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem müssen Lösungen gefunden werden, um die genannten Investitionshemmnisse wie den Fachkräftemangel und begrenzte finanzielle Ressourcen zu überwinden und die Mitarbeiter*innen entsprechend zu qualifizieren.

KI ist nur eine zusätzliche Ressource, die uns hilft, Fakten zu prüfen und zu lernen. Und genau das ist die Kompetenz Nummer eins des “KI-Führerscheins”: Fehler, die wir machen, können wir in Zukunft nicht mehr der KI in die Schuhe schieben. Es liegt an uns, ob wir unsere Werkzeuge halluzinieren oder Fake News verbreiten lassen. Wir müssen KI verstehen lernen, wir sollten sie bedienen können und idealerweise auch vorausschauend handeln – aber was wir mit unseren Werkzeugen machen, liegt immer noch in unserer Hand. Wer das beherrscht, wird die Effizienzgewinne künstlich intelligenter Werkzeuge auch wirklich nutzen können.