Mit Microsoft Power Apps die Dinge selbst in die Hand nehmen
Verschaffe dir mit unserem Basis-Seminar einen soliden Überblick über Microsoft Power Apps und automatisiere mit einfachen Apps lästige Klickarbeit.
Zum KursMicrosoft Power Apps ist eine Low-Code-Entwicklungsplattform innerhalb der Microsoft Power Platform, die Anwender:innen befähigt, ohne tiefgehende Programmierkenntnisse individuelle Anwendungen zu erstellen. Die Plattform integriert sich nahtlos in Dienste wie Microsoft 365, Dynamics 365 und Azure und nutzt Datenquellen wie SharePoint, Excel oder SQL-Datenbanken. Power Apps richtet sich sowohl an sogenannte Citizen Developer als auch an professionelle Entwickler:innen und ermöglicht eine schnelle digitale Abbildung von Geschäftsprozessen.
Microsoft Power Apps ist modular aufgebaut und besteht aus drei zentralen App-Typen:
Diese bilden das Fundament der Plattform und decken unterschiedliche Anwendungsfälle ab – von individuell gestalteten Oberflächen bis hin zu datengetriebenen Businesslösungen. Die Entwicklung erfolgt im Power Apps Studio, einer webbasierten Umgebung mit intuitiver Drag-and-Drop-Oberfläche. Dort können Benutzer:innen Steuerelemente, Formeln und Datenquellen ohne klassischen Code kombinieren. Die zugrunde liegende Formelsprache Power Fx ermöglicht logische Ausdrücke, Berechnungen und Datenabfragen in einer Excel-ähnlichen Syntax – leicht verständlich, auch für Einsteiger:innen.
Ein zentrales Merkmal der Plattform ist die hohe Konnektivität: Über mehr als 500 vordefinierte Konnektoren lassen sich Daten aus Systemen wie Microsoft Dataverse, SharePoint, SAP, Salesforce oder SQL Server direkt einbinden. So entstehen Anwendungen, die bestehende Datenquellen optimal nutzen, ohne komplexe Schnittstellenentwicklung. Durch die enge Integration mit anderen Power-Platform-Komponenten, insbesondere Power Automate (für Prozessautomatisierung) und Power BI (für Berichterstattung und Analysen), lassen sich ganzheitliche Lösungen erstellen. So können Daten in Echtzeit verarbeitet, visualisiert und in automatisierte Workflows eingebunden werden – alles innerhalb derselben Plattform.
Die Wahl des App-Typs hängt von den Anforderungen ab: Canvas für kreative Gestaltung, modellgesteuert für Datenzentrierung, Cards für mobile Einfachheit.
Der Einsatz von Microsoft Power Apps bietet Unternehmen eine Vielzahl an organisatorischen, technischen und wirtschaftlichen Vorteilen. Zu den wichtigsten zählen:
Praxisbeispiele reichen von Inventarverwaltung und Genehmigungsprozessen bis hin zu mobilen Formularen für Außendienstteams. Viele Unternehmen ersetzen mit Power Apps manuelle Excel- oder E-Mail-Prozesse durch zentral gesteuerte, cloudbasierte Anwendungen. Besonders häufig wird Power Apps in Kombination mit SharePoint oder Power Automate eingesetzt – etwa für digitale Urlaubsanträge, Checklisten oder Onboarding-Tools.
Ein konkretes Beispiel:
Ein mittelständisches Dienstleistungsunternehmen nutzte bisher Excel-Listen, um Geräteausgaben an Mitarbeiter:innen zu verwalten. Mit einer selbst erstellten Power App für Geräteverwaltung können Mitarbeitende nun neue Ausgaben digital anfordern, genehmigen und dokumentieren. Die App greift auf eine SharePoint-Liste als Datengrundlage zu, sendet über Power Automate automatisch Benachrichtigungen an die IT-Abteilung und aktualisiert den Status in Echtzeit. Das Ergebnis: Weniger E-Mail-Aufwand, höhere Datenqualität und vollständige Nachverfolgbarkeit aller Gerätebewegungen – ohne dass eine eigene Software entwickelt werden musste.
Die Zukunft von Microsoft Power Apps ist eng mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) verbunden. Microsoft integriert zunehmend KI-gestützte Funktionen, um den gesamten Entwicklungsprozess zu vereinfachen, zu beschleunigen und qualitativ zu verbessern. Ein zentrales Element ist der Power Apps Copilot – ein generatives KI-Werkzeug, das Benutzer:innen bei der App-Erstellung in Echtzeit unterstützt. Anstatt manuell Formeln zu schreiben oder Datenmodelle anzulegen, können Entwickler:innen per natürlicher Sprache beschreiben, was die App leisten soll („Erstelle eine App zur Zeiterfassung mit Mitarbeitername, Projekt und Stunden“) – Copilot generiert daraufhin automatisch die Grundstruktur, Felder und Datentabellen im Microsoft Dataverse. Diese Funktion senkt die Einstiegshürde erheblich und ermöglicht Fachanwender:innen, selbst komplexere Anwendungen zu entwickeln.
Darüber hinaus nutzt Power Apps KI nicht nur für den Entwicklungsprozess, sondern zunehmend auch innerhalb der erstellten Anwendungen. So können über Azure AI Services, Power Automate AI Builder oder Copilot Studio Funktionen wie Texterkennung (OCR), Formularverarbeitung, Prognosemodelle oder Chatbots direkt eingebunden werden. Damit entsteht eine neue Generation von Business-Apps, die Daten nicht nur darstellen, sondern intelligent interpretieren und Entscheidungen unterstützen.
Insgesamt entwickelt sich Power Apps zu einer Plattform, die Low-Code, KI und Prozessautomatisierung zu einem durchgängigen digitalen Ökosystem vereint. Unternehmen profitieren dadurch nicht nur von schnelleren Entwicklungszyklen, sondern auch von intelligenten, selbstlernenden Anwendungen, die Geschäftsprozesse aktiv mitgestalten.